die suche nach dem "eigenen sinn" und seine verwirklichung
Ein winziges Grimm’sches Märchen, nur ein paar Zeilen lang, das die Suche nach dem „eigenen Sinn“ und seine Verwirklichung in extremster Form thematisiert – und zeigt, wie brutal die Umwelt reagieren kann.
Das eigensinnige Kind
Es war einmal ein Kind eigensinnig und tat nicht, was seine Mutter haben wollte. Darum hatte der liebe Gott kein Wohlgefallen an ihm und ließ es krank werden, und kein Arzt konnte ihm helfen und in Kurzem lag es auf dem Totenbettchen. Als es nun ins Grab versenkt und Erde über es hingedeckt war, so kam auf einmal sein Ärmchen wieder hervor und reichte in die Höhe, und wenn sie es hineinlegten und frische Erde draufwarfen, so half das nicht, und das Ärmchen kam immer wieder heraus. Da musste die Mutter selbst zum Grab gehen und mit der Rute aufs Ärmchen schlagen, und wie sie das getan hatte, zog es sich hinein, und das Kind hatte nun erst Ruhe unter der Erde.
Gebrüder Grimm
attaque verbal - 12. Februar, 22:14
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